PwC-Preisverleihung Sommersemester 2023
Am 28. November 2023 zeichnete die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dortmund die besten Abschlussarbeiten im Bereich Controlling, Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Steuern aus. Für die 30. Preisverleihung wurden erstmal ausschließlich Preisträgerinnen aus allen Studierenden, die in den Fächern Unternehmensrechnung und Controlling, Internationale Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung sowie Unternehmensbesteuerung im Sommersemester 23 ihre Abschlussarbeit geschrieben haben, ausgewählt.
In der Bachelorarbeit „Nachhaltigkeitsberichterstattung und Resilienzorientierung von Unternehmen“ untersucht Lilian Huber die Korrelation von Nachhaltigkeit und Resilienz. Sie arbeitet heraus, dass eine Orientierung entlang dieser beiden Konzepte sowohl den langfristigen Unternehmenserfolg gewährleisten als auch die Anpassungs-, Reaktions- und Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber zukünftigen Krisen stärken kann. Auf der Grundlage der Analyse kann die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen als ein resilienzförderndes Instrument bewertet werden, da sie den Aufbau von Resilienzfaktoren im Unternehmen grundsätzlich ermöglichen kann. In Bezug auf die untersuchten Resilienzfaktoren wie der Ressourcenkapazität, der Nachhaltigkeitsleistung, der Innovationsleistung und den Lieferkettenbeziehungen wurde ein möglicher positiver Einfluss festgestellt.
Die Bachelorarbeit „Entwicklung eines Exceltools zur Personal-Kapazitätssteuerung bei der Siemens AG“ von Dorina Dölle widmet sich dem konkreten Problem einer fehlenden quantitativen Bestimmung der Personalkapazität und -auslastung der Projektleitenden bei der Siemens AG Düsseldorf. Im Rahmen eines Interviews mit der betroffenen Führungskraft wurden die Anforderungen gemeinsam formuliert und durch Erkenntnisse der aktuellen Forschung ergänzt. Nach Erstellung des Tools wurde die ausgegebene Auswertung quantitativ auf ihre Genauigkeit und qualitativ auf ihren Aussagegehalt mit zufriedenstellenden Ergebnissen getestet. Das entstandene Tool befähigt Führungskräfte bei Bedarf eine nach Sparten differenzierte Gegenüberstellung und graphische Aufbereitung von Soll-, Ist- und Plan- sowie potenziellen Stunden auf der benötigten Aggregationsebene zu erstellen. Durch diese Automatisierung wird eine jährliche Entlastung von ca. 36 Manntagen realisiert. Zukünftig soll die Auswertung auf weitere Niederlassungen sowie zusätzliche Gruppen der Belegschaft erweitert werden.
Laura Sophie Freitag hat mit ihrer Masterarbeit die „Restrukturierung von Stadtwerken“ untersucht. Für das deskriptive Erkenntnisinteresse wurde zunächst der Anwendungsstand dargelegt und die Notwendigkeit von Restrukturierungen bei Stadtwerken hergeleitet. Mithilfe von Experteninterviews wurden Primärdaten erhoben und durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Als das zentrale Forschungsergebnis stellt die Masterarbeit die Notwendigkeit einer proaktiven Restrukturierung von Stadtwerken aufgrund der gegenwärtigen Herausforderungen heraus. Stadtwerk müssen sich zukunftsfähig aufstellen und präventiv handeln, um einer durch diese Schwierigkeiten bedingten Unternehmenskrise vorzubeugen. Obwohl mit einer Restrukturierung zahlreiche Risiken einhergehen, wird herausgestellt, dass die Chancen deutlich überwiegen. Aufbauend auf dieser Erkenntnis ist das idealtypische Vorgehen eines Restrukturierungsprojektes an den Anwendungsstand angelehnt, schließt zentrale Erfolgsfaktoren ein und zeichnet sich durch die Integration des Controllings aus.
Sina Neumann hat ihre Masterarbeit zum Thema „Analyse der Konzernsteuerquoten der im DAX oder MDAX vertretenen Unternehmen für den Zeitraum 2016–2022“ verfasst. Auf Basis von Unternehmensdaten der DAX und MDAX Unternehmen wurden mögliche Beziehungen der Konzernsteuerquote mit anderen Größen untersucht und systematische Zusammenhänge aufgedeckt. In Bezug auf die erwarteten Steuersätze ist ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit, dass der erwartete Steuersatz nach dem Homebased-Ansatz die Konzernsteuerquote permanent überschätzt, während der erwartete Steuersatz nach der Methode des gewichteten Durchschnittssteuersatzes im Gegensatz dazu die Konzernsteuerquote kontinuierlich unterschätzt. Ein weiterer Aspekt der Analyse war die Prüfung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Konzernsteuerquote und der Größe eines Konzerns. Hierbei konnten zwar keine statistisch signifikanten Korrelationen nachgewiesen werden, allerdings waren durchaus Trends erkennbar. Demnach wiesen die größten Unternehmen unabhängig von dem gewählten Maß der Größenkategorisierung (Bilanzsumme, Umsatzerlöse und Anzahl Mitarbeitende) im Median die niedrigsten Konzernsteuerquoten aus.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen recht herzlich und wünschen ihnen für ihre Zukunft alles Gute!