PwC Preisverleihung Wintersemester 2024/2025

Am 24. Juni 2025 stand die Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Dortmund ganz im Zeichen akademischer Exzellenz. Bereits zum 33. Mal verlieh die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ihre begehrten Preise für herausragende Abschlussarbeiten in den Bereichen Controlling, Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Steuern.
Prämiert wurden Abschlussarbeiten, die im Wintersemester 2024/25 durch besondere wissenschaftliche Qualität überzeugten. Die feierliche Preisverleihung bot nicht nur den prämierten Absolventinnen und Absolventen eine Bühne, sondern unterstrich auch die enge Verbindung zwischen universitärer Forschung und beruflicher Praxis – unter anderem durch einen fachlich spannenden Gastvortrag. Die diesjährigen Auszeichnungen gingen an Vinka Basic, Talea Leng, Lea Helena Palleske sowie Aaron August Engelbertz.
In ihrer Bachelorarbeit analysiert Vinka Basic den “Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Cash-Flow-Prognose”. Sie zeigt auf, dass viele Unternehmen bei der Erstellung von Prognosen noch stark auf manuelle und zeitaufwändige Prozesse angewiesen sind. KI kann hier einen entscheidenden Effizienzgewinn bringen – vorausgesetzt, der Einsatz erfolgt schrittweise und an die spezifischen Anforderungen angepasst. Besonders kurzfristige Prognosen bieten großes Potenzial für erste Pilotanwendungen, etwa im Bereich der Forderungen und Verbindlichkeiten.
Talea Leng befasste sich in ihrer Masterarbeit mit dem “Stand der Digitalisierung und Verwendung künstlicher Intelligenz in der Steuerberatung” und zeigte “Ergebnisse einer Online-Befragung in Nordrhein-Westfalen”. Mittels einer Online-Umfrage unter mehr als 1.000 Steuerberatungskanzleien analysierte sie die Anwendung digitaler Tools und identifizierte einen deutlichen Rückstand in Bereichen wie Mandantenakquise oder Dokumentenmanagement. Zwar stehen viele Steuerberater der KI grundsätzlich offen gegenüber, ihre tatsächliche Nutzung bleibt jedoch (noch) relativ gering. Leng empfiehlt verstärkte Kooperationen, Fortbildungen und die Anwendung von Reifegradmodellen, um insbesondere kleineren Kanzleien den Anschluss zu erleichtern. Die wichtigsten Ergebnisse dieser herausragenden Masterarbeit wurden im Juni-Heft der einschlägigen Fachzeitschrift “Der Steuerberater” veröffentlicht.
Lea Helena Palleske untersuchte in ihrer Bachelorarbeit „Die Rolle der EU-Rahmenbedingungen bei der Förderung bestehender und zukünftiger steuerlicher Anreize zur Unterstützung nachhaltiger Unternehmenspraktiken“. Sie zeigt auf, dass trotz bestehender Programme wie NextGenerationEU eine wirksame Verknüpfung von Steuerpolitik und Nachhaltigkeitszielen bislang kaum gelingt. Ihre Arbeit fordert eine stärkere Harmonisierung und langfristige Regelungen auf EU-Ebene, etwa durch klare Kriterien und den Abbau klimaschädlicher Subventionen, um nachhaltige Investitionen planbar zu gestalten.
Die Masterarbeit von Aaron August Engelbertz mit dem Titel "Unravelling Algorithm Aversion: An Analytical Framework for Business Contexts" setzt sich mit den Gründen auseinander, warum Menschen trotz überlegener Ergebnisse algorithmischer Systeme lieber manuelle Entscheidungen treffen – insbesondere im Bereich der Kostenprognose. Die Arbeit entwickelt ein theoretisches Modell, das auf der Theorie geplanten Verhaltens, der Prospect Theory und Belief Updating basiert. Praktische Handlungsempfehlungen sollen Unternehmen dabei helfen, Vorbehalte gegenüber Algorithmen abzubauen und deren Potenzial strategisch zu nutzen.
Die PwC-Preisverleihung würdigt jedes Semester herausragende wissenschaftliche Leistungen an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Auch in diesem Jahr wurde wieder deutlich: Die prämierten Arbeiten leisten nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur akademischen Forschung, sondern liefern zugleich wertvolle Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen und dem Preisträgern recht herzlich!